Das wichtigste in Kürze:

  • Voraussetzung 1: Direktbank oder Onlinebroker (statt teurer Filialbank)
  • Voraussetzung 2: Depot dauerhaft kostenlos – nicht nur die ersten Monate
  • Voraussetzung 3: ETF-Sparplan möglich
  • Wichtig 1: Niedrige Gebühren für ETF und ETF-Sparpläne
  • Wichtig 2: Große Auswahl an ETF
  • Empfehlung: Für Centfuchser die Onlinebroker Onvista, Smartbroker und Traderepublic; für die Liebhaber des Komplett-Pakets (Giro, Kreditkarte, Depot) eher die Direktbanken Consors, Comdirect und DKB
100 Dollar

Jetzt erst recht: Ran an die Börse! Trotz oder gerade wegen des heftigen Crashs der letzten Monate. Denn: Nur mit Aktien vermehrt sich Geld wirklich. Wer auf einen Aktien-Mix mit günstigen ETF (börsengehandelten Indexfonds) setzt, macht alles richtig. Und wer sein Geld langfristig (ca. 10 – 15 Jahre) investiert – am besten mit einem monatlichen Sparplan – dem kann so gut wie nichts passieren: Die aktuelle Börsenphase ist zwar extrem, aber nicht einzigartig. Heftige Crashs gab es schon immer – trotzdem erreichten die Aktien-Börsen immer wieder neue Höchststände.

Wir sind uns also einig: Sie brauchen ein Wertpapier-Depot. Am besten ein günstiges – wir haben schließlich kein Geld zu verschenken. Terence Tester empfiehlt daher ein Depot bei einer günstigen Direktbank oder bei einem (noch günstigeren) ▶▶ Onlinebroker. Die teuren Filial-Institute von Postbank bis Sparkasse kommen also nicht in Frage.

Das muss Ihr neues Depot können:

Muss-Faktor 1: Das Depot ist dauerhaft kostenlos – nicht nur in den ersten Monaten. Und es ist nicht an ein gebührenpflichtiges Girokonto gebunden.

Muss-Faktor 2: Ein monatlicher ETF-Sparplan ist möglich. Denn wer regelmäßig investiert, senkt sein Risiko: Der Durchschnitts-Kosten-Effekt gleicht schwankende Börsen über die Jahre hinweg aus – sind die Kurse niedrig, gibt´s fürs gleiche Geld mehr ETF-Anteile, steigen die Kurse, sind´s etwas weniger.

Muss-Faktor 3: Niedrige Gebühren für ETF und ETF-Sparpläne. Weil Kosten die Rendite fressen. Auch hier gilt: Die Gebühren müssen dauerhaft günstig sein – nicht nur in den ersten paar Kunden-Fang-Monaten… Denn was wenn ausgerechnet Ihr ETF-Sparplan plötzlich deutlich teurer wird – Sie müssten ihn umständlich verkaufen oder umtauschen.

Muss-Faktor 4: Der Anbieter hat möglichst viele ETF zur Auswahl.

Terence Tester ist da knallhart: Nur ein Depot, das all diese vier Kriterien erfüllt, kommt für Sie in Frage. Alle anderen Anbieter fliegen raus.

So etwa die Branchen-Größen:

1. Targobank. Das Direktdepot kostet nur dann nichts, wenn jeden Monat mindestens 600 Euro auf das damit verbundene Girokonto eingehen. Außerdem sind 2,50 Euro im Monat für einen Sparplan eindeutig zu viel.

▶▶ Hier gehts zum Targobank Depot

2. ING. Auch hier hängt das (eigentlich) kostenlose Depot an einem Girokonto. Für das verlangt ING aber seit 1.Mai 4,90 Euro im Monat, wenn nicht regelmäßig Geld kommt.

▶▶ Hier gehts zum ING Depot

3. Flatex. Seit 1.März kassiert der lange Zeit so günstige Onlinebroker von seinen Kunden 0,1 Prozent Depotgebühr – das sind bei 20.000 Euro immerhin 20 Euro pro Jahr. Und sogar Negativzinsen auf dem Verrechnungskonto. Ganz zu schweigen vom inzwischen unterirdischen Service (Lesen Sie mehr über Flatex in unserem Blogbeitrag).

▶▶ Hier gehts zum  Flatex Depot

Keine Empfehlung gibt´s überigens auch für zwei vielversprechende Billiganbieter: Die Null-Euro-Depots von „Gratisbroker“ und „Justtrade“ bieten keine Sparpläne. Und kommen daher für Terence Tester nicht in Frage.

Und wer sind nun die Guten?

Keine Sorge: Günstig und trotzdem fair sind immer noch eine Handvoll Anbieter. Terence Tester favorisiert drei Direktbanken – Comdirect, Consorsbank, DKB – und drei Onlinebroker – Onvista, Smartbroker, Traderepublic. Aber wie unterscheiden sie sich?

  • Consorsbank: Das Onlinedepot ist wirklich kostenlos. Die Kaufgebühren liegen mit 9,95 bis 69 Euro je Order allerdings im oberen Bereich. Günstig sind hingegen die 1,5 Prozent Gebühren für einen monatlichen ETF-Sparplan (also 75 Cent bei 50 Euro, 1,50 Euro bei 100 Euro etc.). Positiv: Rund 570 ETF-Sparpläne im Angebot.
  • Comdirect: Kostenloses Depot, ähnlich hohe Kaufgebühren (9,90 bis 59 Euro je nach Höhe der Order) und genau dieselben günstigen 1,5-Prozent beim Sparplan. Positiv: Ca. 500 ETF-Sparpläne.
  • DKB: Auch hier ein bedingungsloses Null-Euro-Depot. Die DKB wählt aber ein völlig anderes Gebührenmodell: übersichtlich – aber auch unflexibel. Jede Order bis 10.000 Euro kostet immer 10 Euro, darüber immer 25 Euro. Und pro Sparplanrate verlang die Bank fixe 1,50 Euro. Das ist günstig bei monatlichen Raten ab 100 Euro, aber vergleichsweise teuer für einen 50-Euro-Sparplan (3 Prozent Gebühr). Positiv: 755 ETF-Sparpläne.
  • Onvista: Der reine Onlinebroker ist günstiger als die Direktbanken – auch als das Mutterhaus Comdirect. Onvista verlangt bei jedem Kauf 7 Euro (egal wie groß die Order ist). Sparpläne kosten sogar nur 1 Euro im Monat. Anleger können aber nur unter ca. 150 ETF-Sparplänen wählen.
  • Smartbroker: Dieser Anbieter ist noch recht neu (Depot läuft über die Großbank BNP Paribas), aber auch extrem preiswert: Vier Euro Kaufgebühr z.B. für einen ETF, und sogar nur pauschal 0,80 Euro für einen Sparplan (bis 400 Euro Monatsrate). Pluspunkt: 1500 verschiedene ETF.
  • Traderepublic: Das Berliner Unternehmen ist z.Zt. der Preisdrücker schlechthin: Kaufgebühr 1 Euro pauschal, monatlicher Sparplan kostenlos. Größter Haken: Traderepublic hat nur ca. 300 ETFs eines einzigen Großanbieters iShare (Blackrock) – das müssen aber nicht immer die besten sein…

▶▶ Zu unserem kostenlosen Depotvergleich

Ein nicht ganz unwichtiger Aspekt kurz vor Schluss: In hektischen Börsenzeiten ist manch ein Depot-Anbieter nicht oder nur schlecht erreichbar. So wie in der Hochphase der Corona-Krise. Dann stürzen auch mal die Banken-Server ab und Wertpapiere lassen sich nicht so schnell handeln wie gewünscht.

Klar, das ist mehr als ärgerlich. Besonders, wenn Anleger in der Panik noch schnell ihre Gewinne mitnehmen möchten. Oder gar mit riskanten Finanzprodukten auf steigende/fallende Kurse wetten wollen (z.B. mit „Knock-Out-Zertifikaten“). 
Aber: All das ist höchstens halb so wichtig für Anleger mit ETFs oder gar ETF-Sparplänen. Denn die sollten sowieso nicht bei jeder Marktschwankung sofort verkaufen. Sondern nervenstark und geduldig durchhalten – Durchschnittskosteneffekt und Zinseszins werden sie belohnen!

Und welches Depot ist nun Das Beste?

Das lässt sich – leider – nicht pauschal beantworten. Sondern nur individuell für jede Zielgruppe:

  • Für ein Komplett-Paket aus Girokonto, Kreditkarte und Depot sind die drei Direktbanken Consorsbank, Comdirect und DKB unschlagbar.
  • Wer aber nur auf den Preis des Depots schaut, ist bei den Onlinebrokern Onvista, Smartbroker und Traderepublic günstiger aufgehoben.
  • Auch wichtig: Mit hohen monatlichen ETF-Sparraten (ab 100 Euro) lohnt sich ein Fixpreis wie bei DKB, Onvista, Smartbroker oder Traderepublic. Bei Sparplänen für 25 oder 50 Euro ist die Prozent-Pauschale günstiger
  • Wer gern unter möglichst vielen ETFs auswählen möchte, sollte nicht zu Traderepublic oder Onvista gehen. Sondern lieber zu den vier anderen Anbietern.
Girokonto Vergleich

Unser Fazit:

Alle sechs Depot-Anbieter sind sehr o.k. Die einen mehr, die anderen weniger. Jetzt müssen Sie selbst entscheiden – und zwar nach Ihren eigenen, persönlichen Wunsch-Kriterien. Wichtig ist nur eins: Sie trauen sich endlich auch wirklich (wieder) an die Börse!

Lesen Sie Bewertungen zu OnvistaDKBComdirectConsorsbankTraderepublicSmartbroker und anderen auf Terence Tester!

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