Jetzt erst recht: Corona und mein Geld. Was ist besonders wichtig, was weniger dringend – und was sogar schädlich? Terence Tester hilft mit einem Schnell-Check.
Was Sie jetzt unbedingt in der Corona-Krise machen sollten
- Den persönlichen Notfall-Fonds aufstocken: Mit einem Geldpolster von 3 – 6 Nettogehältern lassen sich Finanzlücken überbrücken (Kurzarbeit, entfallende Aufträge etc.).
- Unnötige Ausgaben einschränken: Prüfen, welche Verträge und Versicherungen man braucht (Reisen und Restaurants sind eh erst einmal gestrichen).
- Wertpapier-Kosten reduzieren 1: Teure aktiv gemanagte Fonds (hohe Kauf- und Managementgebühren) durch günstige Fonds auf Börsenindizes ersetzen (siehe ETFs)
- Wertpapier-Kosten reduzieren 2: Direktbroker sind fast immer günstiger als Direktbanken, klassische Banken, Sparkassen & Co.
- Unzuverlässige Direkt-Broker kündigen: Einige Billig-Anbieter waren aber in der ersten Corona-Panik überfordert – ihre Kunden konnten nicht handeln.
- Den ETF-Sparplan weiter führen: Nur wer durchhält, den belohnt der Zins- und Zinseszins-Effekt (in den nächsten zehn, zwanzig Jahren).
- Neuen monatlichen ETF-Sparplan anlegen (wer noch keinen hat): Das ist sicherer, als in der Schaukelbörse einen großen Einmalbetrag zu riskieren.
- Risiken streuen: Der nächste Kursrutsch kommt bestimmt – lieber breit gestreute ETFs (MSCI World) statt Dax oder Dow Jones.
- Mit dem Vermieter reden: Wer finanziell knapp ist, sollte gemeinsam eine Lösung suchen – statt keine Miete mehr zu zahlen und auf den gesetzlichen Kündigungsschutz zu pochen
- Das Finanzamt kontaktieren: Alle unternehmerisch Tätigen können beantragen, ihre Steuern erst später zu zahlen (Einkommen-, Umsatz-, Gewerbe- und Körperschaftsteuer).
Was Sie jetzt auf keinen Fall während der Corona-Krise tun sollten
- Unüberlegt den Arbeitsplatz wechseln: Ein langjähriger sicherer Job ist wichtiger als ein paar Hundert Euro mehr im Monat.
- Neu verschulden: Keine Ratenkredite oder Autodarlehen – sich nur Geld leihen, wenn es wirklich nicht anders geht.
- Das Bankkonto leer räumen: Die Sicherungssysteme des Staates und der Banken garantieren gemeinsam auch für Beträge weit über 100.000 Euro.
- Zu viel Bargeld bunkern: Das lockt Diebe oder Einbrecher an.
- Aktien oder Aktienfonds abstoßen: Diese Sachwerte schwanken zwar stark, verlieren ihren Wert aber nie vollständig – nur realisierte Kursverluste sind echte Verluste.
- Papierwerten zu stark vertrauen: Anleihen erscheinen zwar sicherer als Aktien, können im Extremfall aber bis auf null fallen.
- Ein zu großzügiger Gläubiger sein: Wer jetzt anderen Geld leiht, riskiert, es nicht zurückzubekommen – gilt auch für große Schuldner wie privaten Rentenversicherungen oder Emittenten von Anleihen.
- Überhastet Gold kaufen: Lohnt sich erst in einer richtig schlimmen Krise (Mega-Rezession).
- Schummeln: Wer Fiskus, Arbeitsagentur & Co. über seine Finanzen täuscht, fliegt garantiert irgendwann auf.
- Mitgliedsbeiträge einfach einbehalten: Lieber mit Pflicht-Organisationen wie z.B. der IHK reden, ob sie den Beitrag stundet?
Leider fragt heute noch kaum jemand, wer später für all die Multi-Milliarden Rettungspakete bezahlen wird. Kleiner Tipp: Der Staat wird sich das Geld von all jenen zurückholen, bei denen etwas zu holen ist…